16. April 2020 - Comments Off on Grüß Gott in Südtirol!

Grüß Gott in Südtirol!

Auf ins schöne Südtirol! Gerade zu dieser Jahreszeit ist es besonders schön. Wobei – wann nicht? Wir lernen Martin Kirchlechner im Ottmanngut kennen. Wir fahren ins Vinschgau nach Glurns, kochen mit Frischkäse gefüllte Kartoffelbuchteln aus dem Ahrntal und schauen auf den Karersee. Dazu lauschen wir dem guten Herbert Pixner. Gibt's was Besseres – wahrscheinlich nicht!

Südtirol hält einen Spagat. Zwischen Geschichte und Gegenwart, Stadt und Land, Berg und Tal, Italienisch und Deutsch, Arme-Leute-Essen und Haute Cuisine, Gletscher und Palmen, Knödel und Spaghetti. Alles eingebettet in ein Bergbild, die Dolomiten, eines der schönsten Ensembles, die es gibt. Nah am Himmel gebaut in in Stein gegossenes Glück. Darüber weht der Wind der Nachhaltigkeit, des bewussten Lebens, der uneingeschränkten Sympathie. Willkommen – Bienvenuto!

Trefft: Martin Kirchlechner vom Ottmanngut

Im bürgerlichen Landhaus in Meran kann man in stilbewusstem Ambiente übernachten, zum Frühstück vorbeikommen oder an lauen Sommerabenden bei Live-Musik an einem Ort des ganz besonderen Feingefühls verweilen. Dieses haben nämlich die Kirchlechners, die das Familienhaus wieder zu neuem Leben erweckt haben. Wir treffen Martin aus dem Trio der Umgestalter und Renovierer.

IHR HABT DAS OTTMANNGUT ZU DRITT WIEDER ZU NEUEM LEBEN ERWECKT?

Ja, die Renovierung war ein Projekt von meinem älteren Bruder Clemens, meinem Papa und mir. Mein Bruder und ich wollten einfach zu einer aufbauenden und nicht zu einer abbauenden Generation gehören. Unser Ur-Ur-Ur-Großvater hat das Haus ja 1850 gekauft und seitdem ist es in Familienbesitz.

WIE HAT DAS LEBEN HIER VORHER AUSGESEHEN?

Ab 1973 haben unsere Großeltern hier übernommen, das verpachtete Restaurant geschlossen und eine Pension mit Vollpension aufgemacht. Bis 2010 war hier eben eine einfache Frühstückspension – die Hälfte vom Haus war privat, die andere Hälfte betrieblich. Dann haben wir mit der Renovierung begonnen.

WIE LANGE HABT IHR RENOVIERT?

Geplant waren sechs Monate. Es sind zwei Jahre daraus geworden.

WAR ES IMMER SCHON EUER PLAN, IM UND AM OTTMANNGUT ZU ARBEITEN?

Nein, gar nicht. Ich habe in Wien Landschaftsplanung und Wildtierökologie studiert. Und mein Bruder ist eigentlich Arzt und nun auch wieder als Orthopäde tätig.

DAS HEISST, DU BIST HIER NUN AM RUDER?

Ja, mein Bruder bringt jetzt die Sicht von außen ein. Seit einiger Zeit steht mir aber unser Koch zur Seite – und er steht auch viel in der Küche. Meine Mama hilft in der Buchhaltung, der Papa ist der ästhetische Supervisor und ich eben «am Ruder».

WIE WAR ES DENN, AUS WIEN WIEDER NACH MERAN ZURÜCKZUKEHREN?

Ich habe da unterschiedliche Phasen durchlebt. Ich habe Wien einfach kennen- und lieben gelernt, daher habe ich der Stadt schon nachgeweint. Aber dann sind auch einige Freunde wieder nach Meran gekommen und es hängt halt immer auch an den Menschen, die dich umgeben …


UNSERE GÄSTE SIND GENUSSMENSCHEN MIT DEM SINN FÜRS SCHÖNE.


WORAUF LEGST DU WERT?

Dass alles echt ist. Ich will, dass wir uns hier frei bewegen können – so wie wir halt sind. So ist das auch mit dem Frühstück gekommen; nämlich, dass es kein Buffet gibt, sondern dass es serviert wird. Ich finde, oft herrscht durch ein Buffet viel zu viel Unruhe und es wird unglaublich viel weggeworfen. Heute sind die Leute dankbar, dass sie bei uns sitzenbleiben und sich überraschen lassen können. Das Frühstück ist jetzt wirklich sehr beliebt und es werden auch gerne Gutscheine gekauft, damit man auch als «Externer» vorbeikommen kann. Große Gruppen können wir aber nicht nehmen, damit es nicht zu laut wird.

Südtirol zum Nachlesen: Unterwegs im Vinschgau!

Warum man den Vinschgau kennen sollte? Wegen der Waalwege. Wegen Mals und Glurns und den anderen DorfschönheitenWarum man den Vinschgau kennt? Wegen dem Reschenpass! Wegen dem Vinschgerl! Dabei ist da beim Reschensee wirklich viel los und das Vinschgerl nur ein Fake-Name, der hierzulande gar nicht verwendet wird.

Für alle Zu-Fuß-Fetischisten gibt es in so einem Südtiroler Tal – angesiedelt zwischen Meran und der Schweiz – natürlich allerhand zu entdecken. Es gibt die ganz urtypischen Waalwege, die entlang von schmalen Wassergräben verlaufen. Diese Wassergräben dienten zur Bewässerung der Felder im Tal und leiten heute den wanderorientierten Besucher zu Erlebnissen und Ausblicken der ganz besonderen Vinschgauer Art. Diese Waalwege sind auch Teil eines noch viel größeren Netzes, nämlich dem Vinschgauer Höhenweg mit 108 Kilometern Länge und vielen unterschiedlich kombinierbaren Etappen.

Ruhig und gelassen

Gut sind auch die «Alpine Pearls» aufgestellt, die sich dem natürlich sanften Reisen in den Alpen verschrieben haben. Daher wirbt man auch im beschaulichen Mals für einen Urlaub ohne Auto, denn die Vinschgau-Bahn und andere Formen der Mobilität sind für den Gast fleißig unterwegs. Den Radfahrern am Etschradweg kommt das auch zugute und sie freuen sich über das Angebot «Bahn&Bike» samt zahlreicher Stationen zum Ausleihen.


Südtirol hat natürlich mehr zu bieten als «Apples and Cows» (Zitat aus dem von uns vergötterten «FRANZ MAGAZIN»)


Die Schönheiten

In Glurns, da ist die Zeit nicht stehengeblieben – auch wenn man sich auf den ersten Blick im Mittelalter samt Stadtmauer und Lauben wähnen könnte. Dieser Ort zählt zu den sch?nsten im ganzen Land und wurde noch dazu mit so grandiosen L?den wie dem Tee-Salon gesegnet. Von Natur aus beeindruckend ist der Ortler (seine Eminenz, der höchste Berg Südtirols). Etwas n?her ist man dem imposanten Berg am Stilfser Joch (seines Zeichens höchster Gebirgspass Italiens). Diese kurvenreiche Strecke verbindet die Lombardei mit dem Vinschgau und liegt mitten im Nationalpark. Wir hätten gesagt: Die besten Voraussetzungen für noch eines dieser beeindruckende Vinschgau-Erlebnisse abseits von Reschensee und Vinschgerl-essen.

Südtirol zum Lächeln

Südtirol zum Nachkochen

Südtirol zum Nachhören

Südtirol zum Schauen

Unsere große Reisen-im-Kopf-Reihe

 

Published by: Katharina Zimmermann in Eat Greet Live, Reisen im Kopf, südtirol

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