12. April 2020 - Comments Off on Ahoi in Cornwall!
Ahoi in Cornwall!
Alles auf Anfang. Unsere gemeinsame Reise begann in Cornwall. Der südwestlichste Zipfel Englands hatte eine sehr inspirierende Wirkung auf uns. Darum wurde hier der "Grundstein" für unsere Reisebuchreihe gelegt. Auf unserer heutigen Reise im Kopf besuchen wir die Grafschaft gemeinsam mit euch noch einmal. Wir lernen Julie Tamblyn von der Botelet Farm kennen, backen gemeinsam ein typisches Pasty, lassen uns den Atem in Lansallos verschlagen und verlieben uns in die Roseland Halbinsel.
Cornwall ist besonders und das in jeglicher Hinsicht. Nicht umsonst pilgern so viele Menschen jedes Jahr hierher. Manche von ihnen bleiben beim Pilgern sogar picken. Es sind die unendlichen Strände in goldenem Licht, das Seafood zum Niederknien und die Freundlichkeit der Menschen, die diesen Ort so unvergleichlich machen.
Cornwall zum Nachlesen: Ein Land vor unserer Zeit: The Roseland
Entgegen aller Erwartungen kommt die Bezeichnung „Roseland“ wahrscheinlich nicht von der üppigen Vegetation dieses magischen Ortes, sondern vom kornischen „Rosinis“ für Moorinsel – wir glauben wegen der Schönheit irgendwie noch immer an erstere Erklärung.
Ein bisschen ist die Zeit stehengeblieben auf der Roseland Halbinsel. Dabei kann man schon seit fast 100 Jahren mit der „King Harry Ferry“ von der Falmouth- Gegend über den River Fal hierher fahren. Wir haben allerdings den Weg über Truro gewählt – irgendwie hat es etwas Schönes, sich langsam in Richtung St. Mawes vorzukämpfen. Für zukünftige Cornwall-Urlaube haben wir uns allerdings notiert, dass wir uns hier eines der gemütlichen Cottages mieten würden. Es wäre traumhaft, diese Region mit viel Zeit und Ruhe im Gepäck zu erkunden. Wir kamen im Dienste der „Treasure Trails“ hierher, weil wir echte Rätselfans sind und man durch die vorgeschlagene Route des „Roseland Murder Mystery Trails“ viel von Roseland hat – auch wenn die Reise nur einen Tag in dieses kornische Wunderland führt.
Naturschönheit
Roseland ist eine Naturschönheit – wirklich! Tropische Pflanzen soweit das Auge reicht und dazu gesellt sich dann meistens auch noch der Blick aufs Meer, oder – in diesem Fall noch besser – der Blick auf den Fluss vor der „St. Just in Roseland-Kirche“. Diese war durchaus einer der schönsten Orte, die uns jemals untergekommen sind. Vom Parkplatz spaziert man durch den uralten Friedhof immer weiter in Richtung Kirche. Über einem thronen riesige Baumkronen, die von Scharen von Vögeln bewohnt sind, welche mystische Geräusche von sich geben. Bei der Kirche angekommen, die im Übrigen von Palmen umgeben ist, öffnet sich der Blick aufs Wasser.
Aussichtsreich
Bei St. Anthony Head wird man mit Weitblick gesegnet. Hier sieht man perfekt über die Mündung des Fal hinüber nach Falmouth. Die alte Militärstation kann übrigens gemietet werden, denn der „National Trust“ hat die Häuschen zu Appartements umgebaut. Auf der kleinen Terrasse genießt man dann ein gutes Buch samt Wein mit Blick übers Wasser. Da könnte einem etwas Schlimmeres passieren. Wer Zeit hat, wandert hier am besten den „South West Coast Path“ entlang.
Simply charming
Sie heißen Portscatho, Portloe, Veryan und St. Mawes. Und alle sind sie zauberhaft. Veryan versprüht sogar ganz ohne Meer Zauber und hat einen schönen, umrankten, frei zugänglichen See – gleich bei der Kirche. Ansonsten findet man Fischerdörfer, wie sie im Buche stehen oder – im Fall von Portloe – oft auf die Leinwand gebannt sind. In St. Mawes kann man sich dann vom ereignisreichen Roseland-Tag mit einem Essen belohnen.
Trefft: Julie Tamblyn von der Botelet Farm
Wie selbstverständlich und inspirierend ein Leben im Einklang mit der Natur sein kann, erfährt man in der Nähe von Liskeard. Denn dort befindet sich viel Land in den Händen der Familie Tamblyn – und das schon seit mehreren Generationen.
Bereits in den 30ern waren Julie Tamblyns Vorfahren Gastgeber. Damals war es noch ein B&B. Heute gibt es einen Breakfast Club, Massagen und Retreats, die die Menschen in dieses Kleinod ziehen. Übernachten kann man natürlich auch noch. Entweder als Camper oder in Jurten sowie in vielen kleinen Cottages, die man mieten kann.
80 Prozent des Stroms werden durch die zwei neu errichteten Windturbinen und eine Solaranlage erzeugt.
Auf der Farm arbeitet man mit viel Verständnis für Mensch und Natur – und das schon immer – nicht erst seitdem es „in“ geworden ist, grünes Gewissen zu bekunden und auf gesunde Ernährung zu achten. Heute heißt das soviel wie: Saisonale, regionale Produkte beim Frühstück: Joghurt, selbstgemachtes Müsli, selbstgebackenes Brot, Nüsse, Trockenfrüchte und vieles mehr.
Es wird versucht, die Gäste durch die Preisstaffelung dazu zu bringen, länger als nur eine Nacht zu bleiben, um nicht täglich Bettwäsche etc. wechseln zu müssen. Also im Prinzip alles wie auf dem Bio-Bauernhof. Botelet darf sich das Bio-Schild allerdings nicht umhängen, da die Farm lieber nicht registriert werden soll (um auch den Nicht-Bio-Bauern aus der Umgebung Grasland zur Verfügung stellen zu dürfen). Dafür findet man sie im „Countryside Stewardship Scheme“, das dem Erhalt englischen Farmlands und den darauf lebenden Arten gewidmet ist.
Seit Generationen wird versucht, sparsam und ressourcenschonend zu leben.
Cornwall zum Lächeln
Cornwall zum Nachkochen
Cornwall zum Nachhören
Cornwall zum Schauen
Man sitzt insgesamt viel zu wenig am Meer.
Unsere große Reisen-im-Kopf-Reihe
- 1. April: Moin auf Sylt!
- 4. April: Griaß eich in der Steiermark!
- 8. April: Buongiorno im Friaul!
- 11. April: Ahoi in Cornwall!
- 15. April: Grüß Gott in Südtirol!
- 18. April: Dobro jutro in Westslowenien!
Published by: Katharina Zimmermann in Eat Surf Live, Reisen im Kopf
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