17. September 2016 - Comments Off on Cornwall Tagebuch #4
Cornwall Tagebuch #4
So richtig haben wir uns mit dem Moor noch nicht angefreundet in vergangenen Cornwall-Reisen. Schon ein bisschen angekratzt, so mit den Radl-Reifen auf dem Gatsch des Camel Trails, oder mit einem hastigen Blick auf den Brown Willy (420m, höchster Berg Cornwalls). Aber so richtig per „du“ waren wir irgendwie noch nicht. Wobei das hier in England eigentlich gar nicht Thema ist.
Du und Sie
Naja, ihr wisst schon, wie wir es meinen, oder? Also so ein bisschen kennen und man weiß nicht, ist es jetzt eine „Du“-Person oder eine „Sie“-Person und man versucht die Sätze dann immer so zu formulieren, dass weder das eine noch das andere aufflackern muss. So verrät man sich nicht. Und obwohl die Konversation wahrscheinlich hölzern ist, hat man sich am Schluss doch ganz gut rausgewunden aus der Misere.
Moor Misere
Über Cornwall sagen die Leute, es hätte einen schönen Rahmen, aber keinen prickelnden Inhalt. Wir sagen, dass diese Leute gemein sind und sich wahrscheinlich wie wir anfangs vom wilden Meer, den schwarzen Klippen und den charmant tütenden Möwen ablenken ließen. Allein schon Truro oder Lostwithiel sind eine Reise wert. Und wer jemals in einem so authentischen B&B wie Botelet übernachtet hat, weiß, dass Cornwall ein grünes und gutes Herz hat. Auch über das Moor wird geschimpft. Vor allem ist es schwierig zu bestehen neben dem viel bekannteren und „spannenderen“ Dartmoor. Somit wird das Bodmin Moor (in Bodmin ist eine der wenigen Attraktionen ein ehemaliges Gefängnis) wahrscheinlich schon des Öfteren in eine schwere Depression gefallen sein. Stellt euch mal vor, über euch wird ständig schlecht geredet! Wie würdet ihr euch dann fühlen?
Gib dem Moor eine Chance
Ausschlaggebend war ein Film – die Minions. Und der Fun-fact, dass es in Bodmin einen kleinen Ort gibt, der genau diesen Namen trägt. Und lustig, wie die Engländer nunmal sind, turnen die kleinen gelben Maiskörner auf den Ortsschildern herum. Und von dort biegt man mal frech nach links ab und schon ist man komplett allein. Naja, bis auf ein paar pink gekleidete Schafe. Aber ansonsten komplette Einsamkeit mit Wildnisfaktor. Jetzt braucht man nur mehr zu hoffen, dass das Biest von Bodmin vom gestrigen Post nicht zufällig vorbeikommt.
Mehr zum Lesen gibt's im Buch: Eat Surf Live – das Cornwall Reisebuch
Published by: Katharina Zimmermann in Eat Surf Live
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